Playground matter

Credits: Tobias S. Hoffmann (Regie, Konzeption, 3D); Karsten Schuhl (Sound Design, Konzeption); Elia Hüneburg (3D); Lea Nagano (Motion Design); Maria Scholze (Text, Konzeption); Crista Lewis (Stimme); R. Leutheuser (Recording);
© Man-Made Blossom www.man-made-blossom.com

Kurzbeschreibung
„Playground Matter“ verdeutlicht die Bandbreite zwischen verheißungsvollen Fortschritten und möglichen Risiken von Nanotechnologien. Es ist jedoch nicht allein die Technologie, die unseren Alltag revolutionieren kann – es gilt auch, den Wandel als vernetzte Wissensgemeinschaft mitzugestalten.

Wissenschaftlicher Hintergrund
Der Kurzfilm bedient sich des breiten Spektrums der höchst unterschiedlichen Entwicklungen im Einsatzfeld der Nanotechnologie wie Medizin, Energiegewinnung und Umweltschutz. Dabei werden aktuelle Verfahren und künftige Entwicklungen jedoch nicht nur durch die Visualisierung von Nanostrukturen veranschaulicht.
Das filmische Storytelling sowie kreative 3D-Animationen sollen das Publikum auf innovative und ästhetisch ansprechende Weise auf das Thema Nanotech aufmerksam machen und wissenschaftliche Zusammenhänge zugänglich gestalten.

Bezug zum Thema
Nanotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, deren gesellschaftsveränderndes Potential aktuell kontrovers diskutiert wird. „Playground matter“ soll dem Zuschauer die enorme Tragweite künftiger Weiterentwicklungen von Nanotech verdeutlichen, ohne ihm jedoch eine eindeutige Bewertung vorzugeben. Statt ausschließlich zu fragen, wie technologische Entwicklungen unsere Zukunft verändern werden, heißt es, zu diskutieren, welche Zielstellungen wir als Gesellschaft vertreten wollen.
Somit ist der Beitrag ein Aufruf zur produktiven Vernetzung von Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen sowie einem aufgeklärten Dialog mit der Bevölkerung.

Unsichtbares sichtbar machen

Kurzbeschreibung

Unsichtbares sichtbar machen. Nano hat schon Lange Einzug in unseren Alltag gefunden. Um Angst zu nehmen, vertrauter zu machen, muss der Mensch sehen, fühlen und erfahren. Einen ersten Schritt gehen wir mit unserem Film, der die Forschung auf dem Gebiet zeigt und erklärt welcher Technik es bedarf, um den Kleinstpartikeln auf die Spur zu kommen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Nanotechnologie in Glaskeramiken hat einen großen Einfluss auf unser tägliches Leben, und stellen eine potentielle Erweiterung der Lebensqualität dar.
So sorgen Nanopartikel im konkreten Fall dafür, dass die Glaskeramiken gute thermische Eigenschaften besitzen und unter der Hitze des Kochens benutzbar bleiben. Glaskeramische Kochfelder weisen praktisch keine Wärmeaus¬dehnung auf. Dadurch gehen Sie nicht kaputt, nicht einmal wenn die Milch überkocht.
Die Wärmeausdehnung wird durch eine Nanostrukturierung im Inneren des Materials unterdrückt. Ausgehend von einem extrem homogenen Glas werden Lithium-aluminosilikat-, kurz LAS-Kristalle ausgeschieden, die sich bei Erwär¬mung zusammenziehen. Das verbliebene Restglas dehnt sich aus, LAS zieht sich zusammen: bei geeigneter Glaszusammensetzung entsteht in Summe ein Material, das sich bei Erwärmung nicht ausdehnt.
Um die Glaskeramik aufgrund innerer Spannungen nicht zerspringen zu lassen, darf die LAS-Phase nicht zu groß sein. Dies wird mit Hilfe weniger Nanometer großer Keimbildnern aus ZrTiO4 erreicht, auf denen die ebenfalls nur einige 10 nm großen LAS-Kristalle aufwachsen. Damit entsteht durch den Einsatz von Nanotechnologie ein Produkt mit neuen Eigenschaften.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter, somit über die Haut nicht wahrnehmbar. Dennoch spüren wir Nanopartikel in unseren Leben gewaltig, da sie unseren Alltag effizienter machen, uns helfen Ressourcen zu sparen oder ganze Arbeitsabläufe überhaupt erst ermöglichen. Leider ist jedoch die öffentliche Wahrnehmung über das gesellschaftliche Potenzial von Nanotechnologie in unserem Leben noch sehr gering. Gerade wie der Einsatz von Glaskeramischen Kochfeldern zeigt, die Mittlerweile aus keinem Haushalt mehr wegzudenken sind, können wir sehen welchen Nutzen uns der Einsatz von Nanopartikeln im täglichen Gebrauch bringen kann. Wie unglaublich klein und dennoch relevant Nanotechnologie jedoch ist, kann ich sehr gut sehen. Und die Geräte, die Nanopartikel sichtbar machen, kann ich fühlen, benutzen und sehr genau erfahren. Unser Film macht die „ kleinen Zwerge“ zunächst sichtbar und daher auch erfahrbar, spürbar. Die schiere Größe der Technik ist alleine überwältigend, der Mikrokosmos, den sie sichtbar macht, verzaubert umso mehr.

nanostar

Kurzbeschreibung

Wie fühlt sich Nano an? Wie fühlt es sich an Nano zu sein? Ein Junge spielt munter mit einem unsichtbaren Freund. Dabei begegnet er einem freundlichen älteren Herren. Der Junge scheint bedrückt. Schließlich fast er sich ein Herz und erzählt dem Mann die traurige Geschichte seines Freundes Nano.

Wissenschaftlicher Hintergrund

„Lassen Sie uns über Nano sprechen…“, diesen Aufruf zum Dialog unterstützen wir. Allerdings kann nur derjenige an echtem Dialog teilhaben, der sich vorab zumindest ein wenig über das Thema informiert hat. Empirische Studien zeigen, dass in der Bevölkerung ein relativ geringer Kenntnisstand zur Nanotechnologie besteht, insbesondere hinsichtlich eigener Erfahrungen mit Nanoprodukten und deren expliziter Nutzung im täglichen Umgang. Nur ~20% der Befragten gaben an mehr als ein vages Wissen zu Anwendungsfeldern der Nanotechnologie zu besitzen (Grobe et al. 2012, „Nanotechnologien aus der Sicht von Konsumenten“; Rosenbladt et al. 2007 „Nanotechnologie in der Bevölkerung noch wenig bekannt“; Fleischer/Quendt 2007 „Unsichtbar und unendlich. Bürgerperspektiven auf Nanopartikel.“). Die steigende Tendenz hinsichtlich einer ausgeglichenen Risikowahrnehmung von Nanotechnologie und Nanoprodukten (Zimmer et al. 2008, „Wahrnehmung der Nanotechnologie in der Bevölkerung.“) soll mit diesem Beitrag gefördert werden.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Ein Junge trifft beim Spielen im Park auf einen älteren Herren. Er schildert ihm das Gefühlsleben und bewegte Schicksal seines imaginären Freundes Nano. Am Ende des Films wird ein Aufruf gestartet, sich mit Hilfe eines Internetportals mit Nanotechnologie auseinander zu setzen.
Wir stellen damit im übertragenen Sinne einen Zugang zur Nanotechnologie dar und lassen indirekt ein unsichtbares Nanoteilchen Stellung zu seiner Situation, seinem Gefühlsleben nehmen. Es wird Bezug zu den Wechselwirkungen zwischen Mensch, Umwelt und „Nano“ genommen.
Angeregt durch den kleinen Dialog kann sich der Zuschauer im Anschluss über die Wissensplattform nanopartikel.info über Anwendungsfelder, Produkte, sowie Chancen und Risiken der Nanotechnologie informieren. Er erhält die Möglichkeit sich sein eigenes Bild auf Grundlage von Fakten zu machen und ggf. zu urteilen ob „Nano“ zu Recht als Werbestar größtenteils aus der Öffentlichkeit verschwunden ist.

Tanz der Moleküle

Kurzbeschreibung

„Tanz der Moleküle“ zeigt die Moleküle unserer Gesellschaft in stetiger Bewegung. Der Größenunterschied zwischen den natürlichen und den gezeigten „Molekülen“ wird durch einen Miniaturisierungseffekt dargestellt und zusätzlich mit einer entsprechenden Zeitdilatation visualisiert.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Mit Hilfe von Tilt-Shift-Objektiven ist es möglich, das Linsensystem einer Fotokamera gegenüber der Filmebene zu verschieben. Durch die Anwendung einer solchen Technik können stark verkleinerte Schärfentiefen simuliert bzw. bezweckt werden. Kombiniert man diesen technischen Trick mit einer erhöhten Perspektive auf das zu fotografierende Objekt und erhöht zusätzlich noch die Sättigung der Farbwerte deutlich, so erhält man Bilder, die wie aus einer Spiel- bzw. Miniaturwelt wirken. Dieses Prinzip lässt sich mit Hilfe einer Digitalkamera und mittels digitaler Bildbearbeitung in einen bewegten Miniaturkurzfilm -nanospot- umsetzen. Zusätzlich wurde eine Hochgeschwindigkeitsaufnahmen in Kombination mit einer „Froschperspektive“ als Kontrastpunkt gewählt.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Am Beispiel der Bewegung einzelner „Moleküle“ in ihrer großstädtischen Lebenswelt zeigt der Film symbolisch Gegensätze auf, die mit Gefühlen zur Nanotechnologie in Verbindung gebracht werden. Beispielhaft die Szene im Einkaufszentrum: Durch die neuen Technologien eröffnen sich neue Möglichkeiten und Märkte, dargestellt durch die bunte Einkaufswelt. Zentraler Punkt dieser Szene ist aber auch die „abwärtsfahrende“ Rolltreppe, die ungesteuert „unsere Moleküle“ in die nächste Ebene befördert. Auch die Bilder der Fahrzeuge auf der Autobahn rufen zweierlei Gefühle hervor. Während der lineare Bau der Fahrbahnen, die geordnete Fahrweise und die Klarheit der Umgebung auf ein geordnetes Inneres hindeuten, zeugt doch der unruhige und schnelle Verkehr für ein gewisses Unbehagen – vor allem in Bezug auf die unabwendbare Richtung, die eingeschlagen wurde. Die Reise führt durch verschiedene Szenarien des täglichen Lebens, deren Bewegung für jeden von uns heute alltäglich ist.

Molekulares Haftsystem

Kurzbeschreibung

Das molekulare Haftsystem kann seine Umgebung erkennen, gezielt auf Stimuli reagieren und eine Aktion ausführen. Unsere Umsetzung des Haftsystems erfolgte mit Hilfe der DNA Nanotechnologie. Dieses kann gezielt aktiviert werden, ist an Lipidvesikel gekoppelt und bietet z.B. Platz für Medikamente.

Wissenschaftlicher Hintergrund

DNA nutzt das Prinzip der Watson-Crick Basenpaarung, dabei binden die Basen Adenin mit Thymin und Guanin mit Cytosin um eine DNA Doppelhelix Struktur zu bilden. DNA Nanotechnologie, auch DNA Orgami, nutzt dieses Prinzip um aus einer langen einzelsträngigen DNA (Phagen DNA, 7308 bp) unter Zugabe von ca. 200 kleiner Oligonukleotide (zwischen 24 – 60 bp) eine Struktur mit Nanometer Präzision zu falten. Unser Design ist ein offener abgeflachter Zylinder, der über Cholesterol Anker an Lipidvesikel gebunden ist. Der Zylinder ist durch Aptamere geschlossen und lässt sich über ein Proteinsignal öffnen. Je nach Funktionalisierungsstrategie (Antikörper vs. DNA Anker) und System Design können andere funktionalisierte Lipidvesikel oder Proteine geangelt und gebunden werden. Durch die bestehende Modularität bieten sich für das molekulare Haftsystem zahlreiche Anwendungsgebiete, von der Bildung von zweidimensionalen Netzwerken über die Proteinaufreinigung bis hin zum Medikamententransport.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Wie fühlt sich Nano für uns Menschen an? Bevor wir darauf eine Antwort geben, wollen wir diese Fragestellung zuerst etwas ausweiten und uns fragen…kann Nano eigentlich selbst fühlen? Ja in der Tat, unser Molekulares Haftsystem erfühlt seine Umgebung und reagiert gezielt auf Stimuli. Zwei Aptamer Schlösser erkennen Signalproteine und öffnen die Struktur. Durch die Fuktionalisierungsstrategie im Inneren kann je nach Anwendung eine unterschiedliche Aktion ausgeführt werden.
Stellen wir uns vor, unser mit Medikamenten beladener Lipidvesikel, der auf der Oberfl äche unseren DNA Origami Zylinder trägt, zirkuliert durch das Gefäßsystem. Dabei erfühlen die Aptamere bestimmte Krebsantigene welche den Zylinder öffnen und Haftanker für andere Lipidvesikel freilegen. Dadurch gibt es eine gezielte Anhäufung der Medikamenten tragenden Vesikel in der Krebsumgebung… Was bedeutet dies für den Patienten? Er kann sich dadurch hoffentlich bald besser fühlen!

Das Nano Gefühl

Kurzbeschreibung
In dem Film geht um die Assoziationen zufällig ausgewählter Studenten mit Nanotechnologie.

Wissenschaftlicher Hintergrund
Effekte der Nanotechnologie wird zumeist sehr technologisch erklärt, in diesem Video soll ein Gegenpol gesetzt werden der “nano” emotional beschreibt. Dennoch wurde darauf geachtet, dass die Assoziationen auch in einem wissenschaftlichen Kontext sinnig sind. So ist die Anzahl der Möglichkeiten “groß” und “mini mini kleine” Partikel sind unsichtbar.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs
Der Film geht direkt auf die Frage ein wie sich nano anfühlt, nicht in einem haptischen sondern in einem abstrakten Sinne.

Best of amazing organic electronics

Kurzbeschreibung

Es werden die Vorteile möglicher Anwendungen der organischen Elektronik im Vergleich zur klassischen Silizium-Elektronik überspitzt dargestellt: flexibel, sehr dünn und leicht, unzerbrechlich, brillante Farben, Energie-effizient. Der Spot soll mit einem zwinkernden Auge Aufmerksamkeit erregen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Organische Elektronik nutzt die halbleitenden Eigenschaften von aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die Leitfähigkeit dieser Materialien muss jedoch erst durch gezielte Dotierung erhöht werden. Dabei werden Fremdatome an das Kohlenstoffgitter gebracht, welche die Leitfähigkeit des Halbleiters verbessern. Diese Erhöhung ermöglicht vergleichbare Einsatzmöglichkeiten wie beispielsweise Silizium in der Halbleiterelektronik.
Im Gegensatz zu Silizium und anderen anorganischen Halbleitern besitzen die organischen Halbleiter mehrere signifikante Vorteile. Die wichtigsten Merkmale als Stichpunkte sind:

  • Applikation durch Vakuumsublimation organischer „kleiner“ Moleküle oder durch Druck lösungsmittelbasierter Polymere
  • dadurch ultradünne Schichten von wenigen hundert Nanometern, was zur Folge hat:
  • geringer Materialeinsatz (ca. 1g / qm) und extrem leicht
  • flexible und gebogene Trägermaterialien (Folien oder nichtplanare Flächen)
  • transparent und effizient
  • kein Einsatz von giftigen Schwermetallen, sehr wenig Energie zur Herstellung notwendig

Hintergrundwissen

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

OLEDs (organische Leuchtdioden) werden in Displays und als-Beleuchtung bereits heute eingesetzt, organische Solarzellen stehen kurz vor dem Markteintritt. Viele neuartige Anwendungsmöglichkeiten der organischen, flexiblen und gedruckten Elektronik, beispielsweise im Bereich Automotive, Textil, Architektur, Medizintechnik etc. sind jedoch noch nicht entwickelt bzw. noch gar nicht vorstellbar.
Der Film soll daher die Öffentlichkeit auf die Vorzüge der nur wenige Nanometer dicken Elektronik aufmerksam machen, das Zukunftspotenzial aufzeigen und die Phantasie für weitere Anwendungsmöglichkeiten anregen. Ziel ist es, dass sich der Betrachter mit der Thematik weiter auseinander setzt.

Brainside

Kurzbeschreibung

Brainside ist eine experimentelle Inszenierung eines Gehirnschlags. Um eine neue Perspektive auf dieses Ereignis zu öffnen, habe ich die Visualisierung durch Metaphern und filmisches Storytelling um eine emotionale Ebene erweitert.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Unter dem gemeinsamen Nenner “Unsichtbares sichtbar machen” versucht Brainside die Stärken der beiden Sphären Wissenschaft und Kunst miteinander zu verbinden um so eine einzigartige Symbiose zu erschaffen. Frei nach Paul Klees Aussage “Die Kunst ist nicht sichtbar, sondern sie macht sichtbar” kann so dem Betrachter eine neue Dimension des verborgenen Mikrokosmos aufgezeigt werden.

Brainside ist im Rahmen meiner Bachelor Arbeit (Fachbereich Motion Design) entwickelt worden. Meine Betreuer waren Prof. Christian Mahler und Achim Bahr, den Soundtrack und das Sound Design ist in Zusammenarbeit mit Karsten Schuhl (Student) entstanden.
Basis war zunächst meine theoretische Arbeit mit dem Titel “Gehirnlandschaften – Eine Scheinwelt zwischen Wissenschaft und Kunst” welche die Entwicklung sowie Schwierigkeiten der Gehirnvisualisierung behandelt.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Der Mikrokosmos bleibt für uns immer eine artifizielle Welt “hinter” der sichtbaren Materie. Um diese zugänglich und vor allem verständlich zu machen bedarf es zunächst Simplifizierung und Interpretation. Brainside verfolgt den Ansatz von vorneherein mit diesem “gestalterischen Freiraum” zu spielen um dem Betrachter ein einzigartiges Gefühl von Nano zu vermitteln. Dabei bedient sich die Animation einer Reihe von Metaphern: die technoid anmutende Umgebung ist eine Referenz zum “Hochleistungs-Computer” Hirn bzw. arbeitet es den Kontrast zur vernichtenden Flüssigkeit (Blut) deutlich heraus. Der Sauerstoffverlust nach einem Hirnschlag wird durch die ausgehenden Lichter symbolisiert. Das Ereignis bleibt inhaltlich das gleiche, doch die Protagonisten (Mikroglias als Hauptcharaktere, Astrozyten oder Neuronen) erscheinen in neuem Gewand. Das heißt also, trotz filmischer Inszenierung wurde penibel auf wissenschaftliche Korrektheit geachtet. Der Film richtet sich somit auch weniger an die Mediziner oder Gehirnwissenschfatler, sondern vielmehr der breiten Öffentlichkeit.

Ein weiteres Merkmal ist der Einsatz von 3D Stereoskopie. Meiner Überzeugung zufolge leistet diese in fiktiven, künstlichen Umgebungen oder Welten den größten Mehrwert. Exotische, fremdartige Körper werden plastischer und greifbarer und somit auch für den Betrachter glaubwürdiger. Außerdem wird die Immersion noch einmal unterstützt, welches in diesem Fall speziell den Transport von Emotionen noch einmal wesentlich steigert.

Nicht zuletzt ist Brainside auch als Statement zu verstehen, um Wissenschaft und Kunst näher zusammenzubringen und künftige Kollaborationen zu fördern bzw. dazu anzuregen.

Die Nanopille

Kurzbeschreibung

„Gesund durch Nano“- Der Spot zeigt, wie unsere Forschergruppe mit gedruckten Nanomaterialien „intelligente“ Chips für die Therapie herstellt. Diese können – beispielsweise von Tumorpatienten – in Form einer Pille geschluckt werden und Situationsbedingt, Wirkstoffe an einer Therapierelevanten Stelle im Körper freisetzen. Diese Form der Nanotechnologie ermöglicht eine Therapie, die den Patienten weniger einschränkt und ihm ein großes Stück Lebensqualität zurückgibt.
Denn: Nano-Therapien fühlt man nicht – nur das Ergebnis ist spürbar.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Bisher war es möglich Materialien wie Papier zu bedrucken – heutzutage kann man durch spezielle Druckverfahren bereits sehr kleine elektronische Bauelemente erstellen. Daraus können zum Beispiel Chipsysteme zusammengesetzt werden.
So bietet das Drucken elektrisch leitfähiger Strukturen eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Photolithographie. Zu den Vorteilen der gedruckten Elektronik gehören unter anderem die gute Strukturierbarkeit und die Eignung für flexible Substrate sowie besonders niedrige Herstellungskosten.
Für die Herstellung der flexiblen Sensorchips können unter anderem Silberleiterbahnen aus MOD (Metal Organic Decomposition) Lösungen oder Silbernanopartikellösungen und Kohlenstoffnanopartikel-basierte Leiterbahnen (CNTs) auf biokompatible Plastiksubstrate gebracht werden. Die CNT-basierten Leiterbahnen sind biokompatibel und ihre Leitfähigkeit ist abhängig vom pH-Wert des Messmediums. Sie eignen sich deshalb besonders für die Anwendung als pH-Sensoren sowie für on-chip gedruckte CNT-Sensoren.
Wir nutzen dieses Verfahren für den Druck einer „intelligenten Nanopille“ die mit verschiedenen Nanomaterialien hergestellt wird und von Patienten in Form einer Pille geschluckt werden kann. Das Herzstück der Pille, ein Immuno-Nano-Sensor, erkennt über eine Antigen/Antikörper- Reaktion die zu therapierende Stelle im Körper und dockt dort an, um entweder einen Wirkstoff freizusetzen oder das Mikromilieu von Zellen zu beeinflussen Diese Behandlung kann zukünftig in der Tumortherapie große Vorteile bringen und basiert auf langjähriger, erfolgreicher Grundlagenforschung.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Viele Menschen leiden in Deutschland unter chronischen Schmerzen oder Krankheiten die normalerweise mittels Infusionen therapiert werden. Die Patienten fühlen sich schlecht und müssen außerdem durch die teils sehr langwierigen und invasiven Therapien noch mehr Leid auf sich nehmen.
Am Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München, wird mit Nanomaterialien an einem mikroskopisch kleinen Chip gearbeitet der von Patienten in Form einer Pille geschluckt wird. Der kleine Sensor kann unbemerkt im Körper Wirkstoffe wie beispielsweise Schmerzmittel, direkt an der zu behandelnden Stelle, freisetzen.
So können umständliche Therapien, zusätzliche Krankenhausaufenthalte und Schmerzen vermieden werden.
Nanotechnologie ermöglicht in dieser Form eine Behandlung, die die Patienten weniger einschränkt und ihnen ein großes Stück ihrer früheren Lebensqualität zurückgibt.
Denn diese Nano-Therapie fühlt man nicht; nur das Ergebnis ist spürbar – und das, fühlt sich gut an!

Device inspiring research

Kurzbeschreibung

Eine Sequenz aus animierten Kurzfilmen visualisiert Aspekte der aktuellen Forschung des Paul-Drude-Instituts für Festkörperelektronik (PDI) im Bereich der Nanophysik. Eine ästhetische Reise in die Welt der kleinen Strukturen und deren technologischer Bedeutung.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Der eingesandte Kurzfilm besteht aus vier eigenständigen Clips. Der Clip „Nano“ visualisiert die Größenordnung des Nanometerbereichs und lässt auf dem Weg aus der Alltagswelt zu den Atomen verschiedene Objekte aus der täglichen Forschung am Paul-Drude Institut vorbeiziehen, wie z.B. Nanodrähte, einen Quantenkaskadenlaser, epitaktische Schichten. Im Clip „Atomkette“ wird ein Flug durch die Messdaten-Landschaft einer Rastertunnelmikroskop-Aufnahme von sechs Indium-Atomen auf einer Indium-Arsenid-Oberfläche gezeigt. „Nanowires“ basiert auf einer optischen mikroskopischen Aufnahme eines Ensembles von Nanodrähten des Halbleiters Indiumgalliumnitrid, die durch Anlegen einer Spannung zur Lichtemission angeregt wurden – Schwankungen in Materialzusammensetzung und anderen Parametern führen zum Auftreten verschiedener Farben. Der letzte Clip „Kristallgitter“ zeigt die kubische Kristallstruktur des Halbleiters Galliumnitrid als sogenannte Superzelle, wie sie für verschiedene computergestützte Verfahren zur Simulation von Materialeigenschaften verwendet wird.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Der eingesandte Kurzfilm zeigt eine Auswahl aus insgesamt sieben animierten Clips, welche in einer Zusammenarbeit zwischen Medienkünstlern der PFADFINDEREI und Wissenschaftlern des PDI entstanden sind. Neben der künstlerischen Umsetzung der Kurzfilme beinhaltet unser Beitrag die Realisierung als Videoinstallation auf fünf 3×5 Meter großen Schaufenstern an der Außenfassade des PDI im Zentrum Berlins. Die Filme überzeugen auf rein visueller Ebene und erregen durch ihre starke ästhetische Kraft die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Eingeblendete Infoelemente geben kurzen Ausblick auf den wissenschaftlichen Kontext. Nähere Informationen zu jedem Film können durch Einlesen der angezeigten QR-Codes mit dem Mobiltelefon auf einer eigens dafür erstellten Webseite abgerufen werden. Aktuelle Forschungsergebnisse zu den jeweiligen Themen sind dort über Links auf den zugehörigen Webseiten des Instituts zugänglich. Die Erweiterung der Installation um interaktive Elemente und berührungssensitive Infotafeln befindet sich momentan in Arbeit. Wie fühlt sich Nano an? Kommen Sie vorbei und erleben Sie es selbst.