Brainside

Kurzbeschreibung

Brainside ist eine experimentelle Inszenierung eines Gehirnschlags. Um eine neue Perspektive auf dieses Ereignis zu öffnen, habe ich die Visualisierung durch Metaphern und filmisches Storytelling um eine emotionale Ebene erweitert.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Unter dem gemeinsamen Nenner “Unsichtbares sichtbar machen” versucht Brainside die Stärken der beiden Sphären Wissenschaft und Kunst miteinander zu verbinden um so eine einzigartige Symbiose zu erschaffen. Frei nach Paul Klees Aussage “Die Kunst ist nicht sichtbar, sondern sie macht sichtbar” kann so dem Betrachter eine neue Dimension des verborgenen Mikrokosmos aufgezeigt werden.

Brainside ist im Rahmen meiner Bachelor Arbeit (Fachbereich Motion Design) entwickelt worden. Meine Betreuer waren Prof. Christian Mahler und Achim Bahr, den Soundtrack und das Sound Design ist in Zusammenarbeit mit Karsten Schuhl (Student) entstanden.
Basis war zunächst meine theoretische Arbeit mit dem Titel “Gehirnlandschaften – Eine Scheinwelt zwischen Wissenschaft und Kunst” welche die Entwicklung sowie Schwierigkeiten der Gehirnvisualisierung behandelt.

Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs

Der Mikrokosmos bleibt für uns immer eine artifizielle Welt “hinter” der sichtbaren Materie. Um diese zugänglich und vor allem verständlich zu machen bedarf es zunächst Simplifizierung und Interpretation. Brainside verfolgt den Ansatz von vorneherein mit diesem “gestalterischen Freiraum” zu spielen um dem Betrachter ein einzigartiges Gefühl von Nano zu vermitteln. Dabei bedient sich die Animation einer Reihe von Metaphern: die technoid anmutende Umgebung ist eine Referenz zum “Hochleistungs-Computer” Hirn bzw. arbeitet es den Kontrast zur vernichtenden Flüssigkeit (Blut) deutlich heraus. Der Sauerstoffverlust nach einem Hirnschlag wird durch die ausgehenden Lichter symbolisiert. Das Ereignis bleibt inhaltlich das gleiche, doch die Protagonisten (Mikroglias als Hauptcharaktere, Astrozyten oder Neuronen) erscheinen in neuem Gewand. Das heißt also, trotz filmischer Inszenierung wurde penibel auf wissenschaftliche Korrektheit geachtet. Der Film richtet sich somit auch weniger an die Mediziner oder Gehirnwissenschfatler, sondern vielmehr der breiten Öffentlichkeit.

Ein weiteres Merkmal ist der Einsatz von 3D Stereoskopie. Meiner Überzeugung zufolge leistet diese in fiktiven, künstlichen Umgebungen oder Welten den größten Mehrwert. Exotische, fremdartige Körper werden plastischer und greifbarer und somit auch für den Betrachter glaubwürdiger. Außerdem wird die Immersion noch einmal unterstützt, welches in diesem Fall speziell den Transport von Emotionen noch einmal wesentlich steigert.

Nicht zuletzt ist Brainside auch als Statement zu verstehen, um Wissenschaft und Kunst näher zusammenzubringen und künftige Kollaborationen zu fördern bzw. dazu anzuregen.

Profilbild

Teilnehmerinfo

Tobias S. Hoffmann (corvin)

Hochschule/Institut/Organisation: Man-Made Blossom

Funktion: Animationsfilme

Forschungsschwerpunkt: Motion Design

Teamname: Man-Made Blossom

weitere Teammitglieder: Karsten Schuhl (Sound Design), Lea Nagano (Motion Design), Elia Hüneburg (3D), Maria Scholze (Philosophie, Text), Christa Lewis (Stimme)