Kurzbeschreibung
Nicht „Sehen“, sondern „Fühlen“ ist für das Verständnis und den Zugang zur Nanowelt wichtig. Als sehr empfindliche Fühler dienen hierzu die Tastspitzen von Rasterkraftmikroskopen, die wie Finger oder Schallplattennadeln die Nanooberflächen abtasten.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Der Film zeigt Verbindungen zwischen “Sehen” und “Fühlen” im Makroskopischen wie im Mikroskopischen. Strukturen auf einer Oberfläche können bis zu einer gewissen Größe visuell betrachtet und mit Fingern abgetastet werden – etwa das Material Polystyrol (bekannt als \”Styropor\”). Anders im Mikroskopischen: Hier werden die Finger zur Tastspitze eines Rasterkraftmikroskops, die die Oberfläche abtastet. Wieder ist es Polystyrol – jetzt allerdings in Form von Nanokugeln (60 nm Durchmesser). Nach Wandlung der Messdaten am Computer werden die ertasteten Informationen als 3D-Bild für das menschliche Auge sichtbar.
Dem Betrachter wird vermittelt, wie ähnlich und doch unterschiedlich der gleiche Stoff in verschiedenen Vergrößerungen sein kann – ein Hinweis auf die besonderen Eigenschaften von Nano- im Vergleich zu Makrostrukturen. Der Film erinnert daran, dass nicht immer ausreicht, was unsere Augen uns liefern. Er reißt die Frage an, wie „real“ die faszinierenden Bilder der Nanotechnologie sind.
Erklärung/Bezugnahme zur Fragestellung des Wettbewerbs
Der Zugang für uns Menschen zur “Nanowelt” ist nur über moderne Mess- und Mikroskopieverfahren möglich. Erst Geräte wie Rasterkraftmikroskope erlauben uns ein Herantasten. Sie ermöglichen die direkte Untersuchung von Nanostrukturen, deren Wechselwirkungen untereinander und mit Ihrer Umgebung. Der Film zeigt den Bezug zwischen “Sehen” und “Fühlen” sowie zwischen „Mensch“ und „Technik“.
Neben dem physikalischen Hintergrund bietet er gleichzeitig eine Metapher für unser Verhältnis zur Nanotechnologie. Die erste Hälfte des Films beschreibt die Ungewissheit, das Unbekannte, vielleicht auch das Unheimliche und Bedrohliche an der Nanotechnologie (visuell und akustisch: düster und beängstigend); in der zweiten Hälfte hellt sich die Stimmung auf – die Faszination und Schönheit der Nanostrukturen tritt hervor. Die Botschaft lautet: Die Nanotechnologie eröffnet Chancen, die wir ergreifen müssen, ohne dabei die Augen vor der Frage zu verschließen, ob stets alles so schön ist, wie es aussieht.
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